Geography

Saturday, 18. October 2008

Who-hoo!

Der Webmaster hat neue Schuhe, diesmal nicht aus Kamelen, sondern echte Doctor-Schuhe.

Doctor Chucks - Whohoo!

Friday, 17. October 2008

Change of Travel Plans

Plaene sind ja eigentlich gut, aber manchmal muss man sie auch einfach ueber den Haufen werfen. Agra, das muss man mal so klipp und klar sagen, war nichts. Und Lucknow scheint dem ersten Eindurck nach die wesentlich bessere Wahl. Die Fahrt mit dem Nachtzug, ca. sieben Stunden fuer 350 Kilometer, war einigermassen entspannt. Jedenfalls bei mir. Eine Kabine weiter, beim Webmaster, war es nicht ganz so schoen: Leider ist der Rucksack explodiert.

Rucksack

Und unser Zimmer in Lucknow ist auch in Ordnung. Die Betten sind zwar etwas hart - der Webmaster glaubt, die sind aus Armeebestaenden uebernommen. Und leider gibt es nicht den erhofften Garten, aber immerhin einen keinen Innenhof mit ein paar Liegestuehlen und einer klapprigen Holllywood-Schaukel.

Thursday, 16. October 2008

Indiens Tierwelt

Hier gibt es nicht nur extrem viele Menschen, sondern auch Tiere - und ich meine nicht die obligatorischen heiligen Kuehe und Strassenkoeter, die die Basare verstopfen. Auch nicht die verlausten Affen, die der Webmaster ins Herz geschlossen hat.

Wir sind gerade in einem Park neben dem Taj Mahal, und hier gibt es Schmetterlinge ohne Ende. Keine Ahnung, was das fuer Sorten sind, aber egal wohin man sieht, flattern Hunderte von Schmetterlingen um Buesche und Blueten. Voegel gibt es auch viele: huebsche kleine Mynas, die singen, exotische gruene, die aussehen wie Papageien, und ziemlich grosse Raubvoegel, die wir der Einfachheit halber Bussarde nennen. Auch nachts flattert es ziemlich heftig, wenn Schwaerme von Fledermaeusen ihre Haken schlagen.

Unsere Liebslingstiere bisher sind aber die Hoernchen, die es ueberall gibt: klein, grau mit drei Streifen auf dem Ruecken, platt und fuerchterlich hektisch. Ich habe allerdings die Befuerchtung, die sind das Essen fuer die Bussarde ...

Hoernchen

Wednesday, 15. October 2008

Wir fahren mit der Riksha

Eigentlich fahren wir ganz oft mit der Riksha, aber vorhin haben wir es auch gefilmt. Ich glaube, dass es nicht so gefaehrlich ist, wie es aussieht, aber der Webmaster sagt, es ist viel schlimmer und Ihr sollt Euch lautes Geschrei, Hupen und Quieken vorstellen.

Das Schoene in Agra

Wie bereits beschrieben, ist der Taj Mahal wirklich schoen. Ausserdem war er ja auch der Grund, warum wir her gekommen sind. Deshalb haben wir ihn uns natuerlich auch angesehen.

Da der Eintritt echt happig ist, fuer indische Verhaeltnisse geradezu exorbitant teuer, muss man kaum noch anstehen um reinzukommen. Wie bei allen Sehenswuerdigkeiten muss man auch hier durch eine Sicherheitskontrolle. Man hat uns viele gefaehrliche Dinge abgenommen: zwei I-Pods, einen Bleistift, ein Buch von Shashi Tharoor. Naja, Sicherheit geht vor ... (uebrigens darf man die Sachen wieder ausloesen, wenn man den Taj verlaesst. Und die Schliessfaecher sind sogar umsonst - vermutlich das einzige in ganz Agra, was nichts kostet.)

Wiegesagt, der Taj ist schoen. Leider faellt mir dazu nichts weiter ein, deshalb ohne Worte ein paar Bilder.

The Taj Mahal

Flowers

Flowers

Ansonsten haben wir beschlossen Agra eher zu verlassen. Geplant war, dass wir Samstag nach Lucknow fahren, aber jetzt werden wir morgen abhauen. Malsehen, wie die Sympathietraeger in unserem Hotel das finden. Fuer den Zug stehen wir auf der Warteliste, aber das ist angeblich kein Problem. Glauben wir mal, was uns hier jeder erzaehlt. In Lucknow haben wir eine private Unterkunft. Mit der Frau dort haben wir schon telefoniert - die klingt nett und freut sich, wenn wir eher kommen.

PS: Wir gratulieren unserer treuen Leserin Carola zum 50. Kommentar in unserem Blog! Weiter so!

Ein Businessplan fuer notleidende Touristenattraktionen

Der Webmaster hat ein neues Thema fuer die Diplomarbeit. (Bis vorhin hiess es noch: Kleingewerbe in Indien - Rikshafahren als Ich-AG. Oder so aehnlich.)

Mit dem Taj Mahal hat Agra sicher eine der schoensten Sehenswuerdigkeiten der Welt. Aber machen tun sie damit nicht viel. Die ganze Stadt wirkt voellig abweisend und schmutzig. Und nicht nach deutschen Standart schmutzig, sondern nach dem, was wir bisher in Indien gesehen haben. Jaipur ist wesentlich sympathischer, sogar das notorisch dreckige Delhi.

Die erste Tourismusoffensive des Webmasters waere uebrigens, den Taj im Dunkeln anzustrahlen. Ab 18.30 Uhr kann man den naemlich nicht mal mehr sehen. Unser Hotel, laut Lonely Planet angeblich das Beste unter den Guenstigen, hat ein Dachgartenrestaurant mit Taj-Blick. Was man da alles draus machen koennte! Was Mr Singh, der Hotelier aus Jaipur, daraus alles gemacht haette! Hier ist es ein einfaches Betondach mit ein paar Plastikstuehlen und Tischen. Tagsueber, wenn man den Taj sehen koennte, ist es geschlossen, weil es in der Sonne zu heiss ist. Ist schon klar: Dagegen kann man ja auch nichts machen. Sonnensegel, Schirme - alles unbekannt! Geoeffnet wird dann bei beginnendem Sonnenuntergang um 17 Uhr. Man hat also ziemlich genau 90 Minuten Ausblick pro Tag ...

Den Menschen am Nachbartisch, die sich gerade ueber die mangelne Beleuchtung des Taj beklagten, hat der Kellner gerade erklaert, heute haetten wir alle Glueck, weil ja Vollmond ist. Normalerweise sehe man gar nichts.

Der Taj Mahal bei Nacht

Taj by night

Und weil wir ja gar nicht so sind: Der Taj kurz vor Sonnenuntergang - wirklich beeindruckend (ehrlich!)

Sunset

Tuesday, 14. October 2008

Gluecksbringer

Unsere ausgedehnten Shopping-Touren haben uns auch neues silbernes Geschmeide gebracht. Der Webmaster hat eine Kette mit einem Om und ich einen Ganesha-Anhaenger. Wenn das kein Glueck bringt ...

Souvenirs

Und als wir gingen, sah unser Verkaeufer so aus - dabei war unsere Rechnung gar nicht sooo hoch ...

Shopping

Abstieg nach Agra

Nach dem zauberhaften Hotel in Jaipur konnte es ja eigentlich nur bergab gehen. Unser neues Hotel in Agra ist wieder eine ziemliche Schabracke und leider nicht mal rosa. Der Webmaster moechte, dass ich schreibe, das Zimmer sei dunkelbraun, aber so negativ wuerde ich das nicht sehen, eher ocker. Und auch Agra ist, soweit wir bisher gesehen haben, was natuerlich noch nicht so viel ist, erstaunlich schrabbelig. Fuer eine Stadt, die jedes Jahr Millionen von Touristen besuchen, sieht es recht armselig aus. Was machen die nur mit dem Touri-Geld?

Ausser dem Taj Mahal, der natuerlich die absolute Haupattraktion ist, gibt es hier ein weiteres Fort, sowie 40 Kilometer entfernt die Ruinenstadt Fatehpur Sikri von Akhbar dem Grossen. Drei Ziele fuer drei Tage - klingt ja eigentlich nach einem guten Plan.

Zur Zeit sitzen wir in einem kleinen Cafe im Hauch der Ventilatoren, lesen, trinken Tonic (leider ohne Gin), und der Webmaster guckt fern. Und draussen springen die dicken, fetten Affen von Dach zu Dach. Backpacker-Idylle, waehrend ueber Agra die Sonne versinkt ...

Monday, 13. October 2008

Shakir zeigt uns sein Indien

Einer unserer Riksha-Fahrer gestern hat es besonders gut mit uns gemeint: hat uns gute Tipps gegeben, Komplimente gemacht und nicht mal versucht, uns abzuzocken. Deshalb haben wir Shakir heute fuer einen halben Tag angeheuert, um uns zum Amber Fort zu bringen. Die Festung legt auf einem Berg etwa zwoelf Kilometer vor der Stadt.

Amber Fort

Auf dem Weg hat uns Shakir mit historischen Informationen, flauen Witzen und Schwaenken aus seinem Leben versorgt. Natuerlich nicht, ohne uns auszuquetschen, wer wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen, was wir arbeiten und wie unsere Familienverhaeltnisse sind. Das war dann der Moment, in dem der arme, zuhause gebliebene Ehemann Erwaehnung fand.

Nach dem Palast der Winde ist Amber Fort die wichtigste Sehenswuerdigkeit Jaipurs. Und nicht zu unrecht. Von aussen wirklich eine Festung, ist es von innen ein wunderschoener Palast.

Amber Fort

Alles ist ueber und ueber geschmueckt, verziert und bemalt.

Detail

Detail

Auf dem Rueckweg in die Stadt kamen wir am Jal Mahal, einem Wasserpalast an einem kristallgruenen See, vorbei. Dorthin haben sich die frueheren Maharajas zurueckgezogen, um vor der Hitze und den wilden Tieren zu fluechten. Tiger koennen nicht schwimmen. Da der wirklich mitten im See liegt, konnten wir den nicht besichtigen, aber allein schon davor zu stehen, ist traumhaft schoen.

Jal Mahal

Nach vier Stunden hat uns unser neuer Freund Shakir wieder im Hotel abgesetzt, damit wir unsere letzten Stunden in Jaipur auf der Dachterrasse des Pearl Palace verbringen koennen.

Hotel Pearl Palace

Und noch ein Nachtrag - Kamelschuhe sehen so aus:

Shoes

Drona

Raj Mandir

Das Kino, das Raj Madir, ist eines der groessten und wichtigsten - die Angaben variieren hier - in ganz Indien, Rajasthan oder auch nur Jaipur. Es passen geschaetzt 2.000 Leute rein, und der Saal sieht aus wie ein Sahnebaiser. Das Foyer ist auch toll: riesig gross, rund und in einer rosa- und babybleufarbenen Kombination aus Art Deco und 50-er-Jahre-Design. Leider herrscht striktes Fotoverbot, und da wir nicht schon vor dem Film rausfliegen wollten, haben wir uns daran gehalten.

Im Kino ist es dann so, wie man es erwartet, wenn 2.000 Inder auf einem Haufen sind, laut und wuselig. In einer Tour, auch waehrend des Films, bruelllen Kinder, klingeln Handys (gern mit Klingeltoenen aus Shah-Rukh-Filmen) oder unterhalten sich Leute. Und niemand stoert sich daran. Schoen ist auch, wie die mitgehen. Priyanka Chopra tritt auf: grosses Juhu! Abhi verhaut die boesen Jungs: riesieges Juhu mit Pfeifen und Quieken! Und wenn Abhi den Boesen erst mal richtig hingemacht hat, springen die alle ziemlich geschlossen auf und gehen. Kann ja nicht mehr viel kommen: Held lebt, Boesewicht tot - wen interessiert schon, was noch kommt.

Hindi A 1.1-Standard in der Volkshochschule befaehigt einen nicht wirklich, einem Drei-Stunden-Epos ohne Untertitel zu folgen. Aber weil Bilder viel mehr sagen koennen als Dialoge, konnten wir Drona trotzdem gut folgen. Einzelne Worte schnappt man immer mal wieder auf, und worauf es wirklich ankommt, sieht man ja auch so.

Und worauf es uns wirklich ankam, das koennen der Webmaster und ich schon zugeben, ist Abhishek Bachchan, und der sieht umwerfend aus. Wenn man zum Sabbern ins Kino geht, dann ist das schon ein prima Film. Nichts, was man nicht schon in 20 anderen Filmen gesehen haette, aber: Frech geklaut, ist halb gewonnen. Besonders viele Anleihen haben die, wie bei einem Fantasyfilm ja auch irgendwie zu erwarten, beim Herrn der Ringe gemacht. So spielten nicht nur die Ring Wraiths mit, sondern auch Gandalf und sein Pferd. Und apropos Pferd: Pferde finde ich ja eigendlich bloed. Wenn aber Abhi darauf rumreitet, in seinen weissen Klamotten und mit wehendem Haar, dann ist das schon ein echtes Erlebnis.

Priyanka ist wunderschoen und kann mit ihrem Schwert noch besser umgehen als Abhi. Hach, Schwertkampf! Der Boesewicht hingegen, Kay Kay Menon, den ich schon in Sakar doof fand, war meiner Meinung nach blass und albern. Aber der Webmaster fand den suess. Ich fand der sah aus, wie Tintins boeser grosser Bruder. Die Story war - naja, vielleicht sollte man bei Fantasy nicht unbedingt nach der Story fragen. Und die Effekte waren nicht so uebel in Anbetracht des schmalen indischen Budgets.

Die Jury vergibt einstimmig fuenf Sabberpunkte fuer Abhishek Bachchan.