Geography

Friday, 24. October 2008

Divali kommt

Divali, das Lichterfest, ist der wichtigste hinduistische Feiertag des Jahres. Das Fest beginnt am kommenden Montag und dauert mehrere Tage. Aber Varanasi scheint schon mal zu ueben. Bisher haben wir Indien entweder im gleissenden Neonlicht oder eher unzureichend beleuchtet kennen gelernt - wir erinnern uns an den Taj Mahal. Auch die Ghats von Varanasi sind nachts ziemlich dunkel, was nicht so richtig schoen ist. Umso ueberraschter waren wir daher gestern, als wir am hell und wunderschoen beleuchteten Raja Ghat vorbei gegangen sind.

Diwali



PS Ja, der Webmaster traegt wirklich Pluderhosen.

Thursday, 23. October 2008

Trinken in Indien

Der bedauerliche Mangel an alkoholischen Getraenken ist uns schon oefter aufgefallen. Und abgesehen von den Zigaretten des Webmasters machen wir hier sehr gesunden Urlaub: viel Wasser trinken, vegetarisch essen, und die Drinks bestehen nicht aus Alkohol, sondern aus frischen Fruechten. Der Webmaster trinkt gerade Saft von suessen Zitronen mit Ingwer, und ich habe reinen Granatapfelsaft.

Saft

Varanasi sieht aus wie Capri

Das sagt jedenfalls der Webmaster. Entweder sie hat heute wieder etwas zu viel Sonne auf den Kopf bekommen, oder es liegt an der Kurzsichtigkeit. Da die Sonne hier extrem hell ist und das die Augen sehr anstrengt, traegt man am besten immer eine Sonnenbrille. Doof ist nur, dass die vom Webmaster nicht mit Sehstaerke ist. Das fuehrt dann zu nicht ganz korrekten, aber sehr idyllischen Aussagen wie eben, dass die Ghats von Varanasi aussehen wie der Strand von Capri.

Matsch aus dem Ganges

Unser Biorhythmus ist kaputt

Wenn man keinen Fernseher hat und keinen Rotwein, wenn die Sonne um sechs Uhr abends komplett untergegangen ist und wenn dann nur noch Moskitos und andere Insekten aktiv sind, aendert sich der Biorhythmus von allein.

Die brennende Sonne, all die Hitze und der Dreck tun ihr uebriges, einen ganz poroes im Hirn zu machen. Da ist man dann abends auch einfach platt. Das ist natuerlich alles nur eine sehr flaue Ausrede dafuer, dass wir gestern um acht Uhr im Bett lagen. Acht Uhr - wie peinlich!

Das Gute am kaputten Biorhythmus ist aber, dass man den Sonnenaufgang ueber dem Ganges sehen kann.

Sunrise

Das ist wirklich der Sonnenaufgang, heute Morgen um sechs Uhr. Ich weiss auch nicht, warum der so rot ist. Sieht aus wie ein Sonnenuntergang. Aber Sonnenuntergaenge ueber dem Ganges gibt es in Varanasi nicht, weil - wie ja bereits erwaehnt - der Fluss falsch herum fliesst.

Wednesday, 22. October 2008

Im Gemach der Prinzessinnen

Heute morgen sind wir mit einen Ruderboot zu unserem neuen Hotel gebracht worden.

Ganges

Und jetzt haben wir ein Himmelbett mit Blick auf den Ganges! Ok, eigentlich ist es nur ein Moskitonetz, aber uns gefaellt unser neues Zimmer. Die Dusche ist sogar heiss, die Sessel sind nicht schoen, aber bequem, und wir haben sogar eine Micky-Maus-Kuckucksuhr ...

Hotelzimmer

Der Ganges fliesst in die falsche Richtung

In meiner Vorstellung lag Varanasi am Suedufer des Ganges, der die Stadt von West nach Ost durchfliesst. Sprich: Der Fluss fliesst von links nach rechts.

Wenn man am Ufer steht, sieht man aber ganz deutlich, dass er von rechts nach links fliesst. Das ist sehr irritierend: Ich fand, der Ganges macht das falsch.

Jetzt habe ich aber heraus gefunden, warum: Varanasi liegt am Suedwestufer mitten in einer S-Kurve. Das ist zwar plausibel, aber mir gefaellt die Erklaerung nicht. Mir waere lieber, er floesse andersherum.

Tuesday, 21. October 2008

Wir sind keine Backpacker

Auf den ersten Blick ist Varanasi gar nicht so schlimm wie erwartet. Jeder, den man unterwegs trifft, und auch die Reisefuehrer beschreiben, wie laut, stickig und dreckig Varanasi ist und wie sehr man auf Schritt und Tritt belaestigt wird. Vielleicht sind wir inzwischen abgehaertet, aber bisher erscheint es uns weniger anstrengend als befuerchtet. Die Gassen in der Altstadt sind schon heftig, aber an den Ghats, die so eine Art Strandprommenade bilden, ist es eigentlich eher ruhig. Ich weiss, bei Strandpromenade kriegt ihr alle eine falsche Vorstellung - das sieht in etwa so aus:

Ghats

Unser Guest House ist eigentlich ganz ok: Das Zimmer ist sauber, gross und hat wirklich den Balkon raus auf den Ganges. Allerdings ist das Ganze schon arg Backpacker-maessig einfach. Ausserdem liegt es direkt neben dem wichtigsten und heiligsten Verbrennungs-Ghat (sprich: Krematorium). Das findet nicht mal der inzwischen wieder oeffentlich rauchende Webmaster schoen.

Da wir a) keine Backpacker sind, b) Urlaub haben und c) ja auch nicht am Hungertuch nagen, haben wir beschlossen, wieder umzuziehen. Wir haben uns ein nettes kleines Hotel mit huebsch eingerichteten Zimmern gesucht. Morgen ziehen wir um.

Hotel

Auch die Nachbarschaft ist sehr nett. Wir sitzen gerade in einem Dachgartenrestaurant und trinken Tee. Obwohl sitzen nicht das richtige Wort ist - loungen waere, wenn es nicht so schreckliches Deutsch waere, treffender.

Lotus Lounge

Monday, 20. October 2008

Nicht von dieser Welt

Wir sind in Varanasi. Der Ganges mit seinen Ghats liegt vor uns wie gemalt.

Ganges view

Da sind wir wieder!

An unserem Wochenende in Lucknow haben wie nicht viel unternommen: bisschen Kaffeetrinken, Internetcafe, Essengehen. Und wir waren in einer Shopping Mall. War eigentlich eher langweilig (und ausser des Webmasters Doctor-Chucks gab's auch nichts weg zu holen). Aber ich kenne da ja jemand, der maechtig auf Malls steht. Deshalb sogar mit Foto: Sahara Ganj Shopping Mall, drittgroesstes Einkaufszentrum in ganz Indien.

Mall

Ausserdem waren wir zu Gast beim Nawab. Naja, fast: Das Restaurant hiess so. Nawabs sind hier die muslimischen Fuersten, also quasi das Gegenstueck zu den Rajas. Und Lucknow gilt als das Zentrum sehr, sehr guter Nawab- oder Mughal-Kueche. Deshalb gab es zum ersten Mal auf dieser Reise was "richtiges" zu essen: Lammkebab. Normalerweise schliesse ich mich dem vegetarischen Webmaster an und esse auch fleischlos. Vegetarisches Essen in solcher Fuelle kriegt man ja selten. Aber zur Abwechslung war der Kebab super. Auch das etwas altmodische Ambiente war nett, mit vielen Bildern der Nawabs und ihrer Frauen. Im Reisefuehrer stand, dass es dort auch oft Livemusik, Ghazals, gebe. Leider lief aber nur Techno aus dem Radio.

Nawabs

Saturday, 18. October 2008

Das Glueck in Lucknow

Der Grund, warum wir herkommen wollten, ist uns nicht wieder eingefallen. Vielleicht war es einfach nur das Versprechen sofortigen Gluecks: Luck now!

Natuerlich gibt es hier auch ein paar Sehenswuerdigkeiten, die wir besuchen koennten: Grabstaetten irgendwelcher unwichtigerer Mughal-Herrscher, die wir eh nicht kennen, und architektonische Ueberbleibsel der englischen Kolonialmacht. Aber wir haben uns dagegen entschieden. Wir haben auf unserer Reise bisher schon so viel gesehen, und obwohl es sehr schoen ist, ist es trotzdem ganz schoen anstrengend. Deshalb haben wir uns eine Auszeit genommen. Wir gehen Kaffeetrinken oder sitzen im Schatten im Hof. Das Glueck in Lucknow ist eine alte Hollywood-Schaukel.

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