Monday, 9. February 2009

Wird die Wahrheit wahrer, wenn man alte Dokumentaraufnahmen einbaut?

Der Textdoctor guckt: John Rabe von Florian Gallenberger (Berlinale Special)

Mal vorweg: Das ist ein ziemlich guter Film. Die Schauspieler, besonders Ulrich Tukur, sind großartig, die Story ist bewegend und historisch bedeutend. Und doch ... Zwei Sachen haben mich gestört, beide hängen vielleicht damit zusammen, dass der Regisseur auch Dokumentarfilmer ist. Auch wenn die Gräueltaten der Japaner 1937 in Nanking historisch verbürgt sind, muss man die Massaker und Exekutionen nicht en détail zeigen. Ausschnitte und Andeutungen, die im Kopf des Publikums weiter arbeiten, können wesentlich effektiver sein. Genauso brauche ich keine historischen Filmaufnahmen, um zu akzeptieren, dass die Geschichte wirklich wahr ist. Für mich wird die Wahrheit dadurch nicht wahrer.

Schlichtes aus Amerika

Der Textdoctor guckt: The Exploding Girl von Bradley Rust Gray (Forum)

Die Story ist nicht neu: Die beiden kennen sich seit Jahren, und das Publikum weiß von der ersten Minute, dass sie das ideale Paar sind. Dann dauert es etwa anderthalb Stunden, bis die beiden es auch wissen. Naja.